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Innovative Stadtentwicklung Catherine Thiebaut | 27.04.2021
TechnologieInnovation

Die Coronapandemie verändert unser soziales Miteinander, aber auch das Gesicht unserer Städte, die sich gerade neu erfinden. Hier und da entstehen neue Initiativen, um die Krise zu meistern oder die Art, wie wir leben, arbeiten und lernen, nachhaltig zu verändern. Schauen wir uns einige Beispiele rund um den Globus etwas genauer an.

Vilnius wird zu einer riesigen Café-Terrasse

Als der Bürgermeister von Vilnius, Remigijus Simasius, erkannte, dass es für Bars und Restaurants in den engen Gassen des historischen Stadtzentrums unmöglich ist, zwischen den Tischen den erforderlichen Mindestabstand von zwei Metern einzuhalten, beschloss er, fast alle öffentlichen Plätze kostenfrei zur Verfügung zu stellen (andere Städte wie Paris haben dies ebenfalls getan). Innerhalb von wenigen Wochen hat ein riesiges „Stadtumbauprojekt“ mehr als 150 Geschäftsleuten ermöglicht, ihre Türen zu öffnen, indem sie Bürgersteige, Straßen und Parks, einschließlich des berühmten Domplatzes, übernommen haben. Ohne jegliche Gebühren. Die Stadt hat auch ihren Plan zur Einrichtung von Fußgängerbereichen beschleunigt und einen einspurigen, schleifenförmigen Verkehr im historischen Zentrum eingeführt: Autofahrer kommen auf der einen Seite an und fahren auf der anderen Seite ab. Diese Maßnahmen sollen den Verkehr in der Rushhour um 40 % reduzieren, so die Hoffnung der Stadtverwaltung. Im Mai vergangenen Jahres verwandelte Vilnius sogar seinen Flughafen anlässlich eines Festivals in ein Open-Air-Kino: Dort, wo normalerweise Flugzeuge geparkt, entladen, betankt werden und Passagiere an Bord gehen, ist ein Drive-In entstanden.

Paris – die Stadt der Viertelstunde

Die Coronakrise zwingt uns, in kurzen Distanzen zu denken… Und sie bietet die Chance, das Leben in der Stadt anders zu gestalten, sie zu dezentralisieren und so der Nähe neue Kraft zu geben. Möglichst viele Bereiche des alltäglichen Lebens sollen in 15 Minuten zu Fuß oder mit sanfter Mobilität (Fahrrad, Roller etc.) erreichbar sein, unabhängig davon, in welchem Stadtviertel man wohnt. Das Konzept der „Stadt der Viertelstunde“, stammt von Carlos Moreno, einem französisch-kolumbianischen Wissenschaftler und außerordentlichen Professor an der Universität Sorbonne in Paris. Sechs wichtige soziale Bereiche, nämlich Wohnen, Arbeiten, ärztliche Versorgung, Einkaufen, Schule und Freizeit, müssen innerhalb einer Viertelstunde zu Fuß oder mit dem Fahrrad (d. h. zwischen 1 und 3 km) erreichbar sein. Das Projekt wurde bereits in mehreren Städten getestet, unter anderem in Melbourne, Portland und Kopenhagen, und wird nun auch in Paris umgesetzt. Eine weitere Überlegung ist, die möglichen Nutzungsformen einer Einrichtung zu erhöhen, zum Beispiel durch die Öffnung von Schulen an Wochenenden oder die Umwandlung von Parkplätzen in Fahrradgaragen.

San Francisco – „slow streets“ gegen das Virus

Bahn frei für Fahrräder, Wanderer, Kinderwagen, Kinder! Dieser Leitgedanke wurde in Oakland, Nordkalifornien, eingeführt und verbreitete sich dann über die gesamte Bucht. San Francisco hat eine 20 km lange Route eingerichtet, auf der nur Fahrzeuge von Anwohnern und Lieferanten zugelassen sind. Ziel dieser „langsamen Straßen“ ist, dass die Menschen frische Luft schnappen können, ohne auf den Gehwegen zu dicht aufeinanderzutreffen. Darüber hinaus ist es jetzt auch möglich, mit dem Fahrrad ohne Gefahr, von einem Auto angefahren zu werden, einkaufen zu fahren.

Andere Städte wie Portland, Boston, Minneapolis oder Philadelphia experimentieren ebenfalls mit „slow streets“. Eine echte Revolution auf der anderen Seite des Atlantiks, wo Fußgängerzonen selten sind. Und sie sind darüber hinaus für Fahrräder, Skater und Straßenmaler zugänglich. Ein echte Freizeitoase im Freien und keine von Händlern geschaffene Einkaufspassage. Die „slow streets“ in San Francisco befinden sich nicht im Stadtzentrum, sondern in Wohngebieten.

Toronto baut 250 modulare Wohneinheiten für Obdachlose

Wenn es eine gefährdete Bevölkerungsgruppe in einer Pandemie gibt, dann sind es die Obdachlosen. Im Rahmen ihres Affordable Housing Innovation Fund hat die Stadt Toronto den Bau von 250 modularen Wohneinheiten für Obdachlose beschleunigt, das erste modulare Wohnprojekt der Stadt überhaupt.

Die Investition in Höhe von 47,5 Millionen Dollar in zwei Tranchen wird dauerhaften, qualitativ hochwertigen Wohnraum schaffen und gleichzeitig dazu beitragen, dass alle Einwohner Torontos bezahlbaren Wohnraum erhalten, der ihren Bedürfnissen entspricht. Gleichzeitig werden die Notunterkünfte entlastet.

Berlin – flexible Klassenräume für Schulen

Mehr Abstand und mehr Raum für sicheres Lernen! Zusätzliche Räume, größere Klassenzimmer, mehr Toiletten… modulare Gebäude von ALGECO erweisen sich in der Hauptstadt wie im ganzen Land als schnelle, flexible Raumlösung für Schulen. Ob Miete, Kauf, als kurzfristige oder langfriste Option: ALGECO liefert in Rekordzeit die passenden Räume für jeden Bedarf – auf Wunsch inklusive moderner IT- und Netzwerktechnologie, Smartboards und Möblierung.

Damit ist der Schulbetrieb auch unter Pandemiebedingungen möglich. Wenn sich die Situation wieder schnell ändert, passen sich die Raumlösungen von ALGECO mit an. Modulare Elemente lassen sich flexibel unterteilen, wieder zusammenfügen oder an einem anderen Ort zu einem neuen Gebäude montieren.

Catherine
Thiebaut

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